Zieh-Vieh

Oder: Das grosse Glück einen nicht leinenführigen Hund zu haben

Getestet und für cool befunden ;-)

Jack, der als junger Hund schon eine Leinenphobie entwickelte und jeden Spaziergang mit Leine zu einer Tortur für sich und den bedauernswerten Menschen am Ende der Leine machte, darf nun endlich das tun was er am liebsten macht, nämlich ziehen, ziehen, ziehen

 Zughundesport

Zughundesport auch Canicross, Bike- oder Scooterjöring, eine Sportart aus dem Norden setzt sich immer mehr zum Breitensport durch und ist ideal für alle Hunde die, nicht langsam gehen können und wollen und gerne ziehen.

So paradox es sich anhört, Hunde ab 18 kilo, die probleme mit der Leinenführigkeit haben sind bei dieser Sportart genau richtig. Hunde nödlicher Breitengrade die von Anfang an als Zughund dienen sollen werden erst gar nicht an die Leine gewöhnt. Problematisch wirds wenn unser Hund das mühsam erlente Fussgehen nun vergessen, und statt dessen munter vornweg laufen soll.
Trainieren kann man das voraus laufen mit der Hasenmethode, ein 2ter Fahrer fährt vornweg und lockt den Hund, oder mit der Leckerchenmethode, ein Helfer stellt sich an den weg und lockt den Hund mit Leckerchen zu sich.  Hier empfiehlt es sich einen Grundkurs in einer Hundeschule zu belegen die diese Sportart anbietet.

 

Wir haben uns für Scooterjöring entschieden, und Jack der das Laufen am Fahrrad bereits kennt, war zuerst etwas misstrauisch was das laufen VOR dem Scooter angeht und er testete erst vorsichtig ob der “go” befehl auch ernst gemeint ist :-D und war unsrer erster Trip eher verhalten hatte er beim 2 ten mal gleich den Bogen raus und ab gings im gestreckten Gallopp. Erwähnen möchte ich das Jack folgende Befehle kennt und beherrscht: Links Seite – umfahren eines Hindernisses links
Rechts Seite – umfahren eines HIndernisses rechts
Laaaaaaangsam – Tempo reduzieren , Stopp – anhalten , go go oder 2 kurze pfiffe – tempo machen

Was brauchen wir also dafür?

- Hund der gerne zieht und rennt

- einen Dogscooter

- Zubehör

Der Dogscooter

Zunächst sollte man sich Gedanken machen welche Ansprüche wir an den Scooter haben. Wollen wir wilde quer Feld ein Fahrten geniessen sollte man dementsprechend den Scooter anschaffen, es gibt vom Anfängermodell bis zum Profigerät Roller in allen Preisklassen. Zum testen und ausprobieren reichte uns ein günstiges Modell  bis 200 € der Firma FitForm. Der Scooter macht einen recht soliden Eindruck. Lediglich die Bremsen sind für mein Empfinden zu lasch, teurere Modelle haben Scheibenbremsen die je nach Anforderung auch vorteilhafter sind.

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Zubehör

Das wichtigste beim Zughundsport ist das Geschirr. Bitte dafür ein spezielles Zughundgeschirr auswählen. Diese Geschirre verteilen die Kraft die der Hund aufwenden muss um den Scooter zu ziehen, gleichmässig auf den Hundekörper ohne einzelne Partien wie zb die Wirbelsäule zu überlasten.

Wir entschieden uns für ein Geschirr der Firma Lasagroom

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Zugleine

Die Zugleine muss lang genug sein, und eine Ruckdämpfung besitzen. Der Ruckdämpfer verhindert stauchungen in der Wirbelsäule des Hundes und ist ein absolutes MUSS !! Wir benutzen unsere Ruckgedämpfte Joggingleine. Ein weiteres MUSS ist der Panikhaken. Auch der abgebrühteste Hund kann in Situationen kommen wo ein angehängter Scooter zur Gefahr wird, von daher ist es unerlässlich das wir die Möglichkeit haben den Hund schnell vom Scooter zu trennen. Einfache Karabiner versagen hier denn unter Spannung bekommen wir ihn nicht gelöst.

Joggingleinen besitzen einen Klick-Mechanismus ähnlich wie bei einem Sicherheitsgurt wo das betätigen einer Taste den Gurt / Leine ausklinkt. Wenn kein Klicksystem an der Zugleine vorhanden ist kann man mit einem Panikhaken aus dem Pferdesport aushelfen, diese Haken klappen komplett auf und trennen die Zugleine vom Scooter.

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Antenne

Eine Antenne ist eine bewegliche Führung für die Zugleine damit diese nicht in die Speichen des Scooters geraten kann. Man nennt sie auch Abstandhalter.  Sie ist nicht zwingend nötig, dient aber der Sicherheit von Hund und Fahrer und sollte daher zur Ausrüstung dazu gehören, genauso wie Schutzkleidung für den Fahrer, wie Fahrradhelm und Knieschützer.

And last but not least…… Hunde können das 4 fache ihres Körpergewichts ziehen, und beachtet man die Regeln des gesunden Menschenverstandes, u.a. den Hund nicht zu überfordern und Kondition erst langsam aufbauen,  ist diese Sportart nichts über das man sich empören müsste :-D